Civil War

In einer nahen Zukunft, wo Amerika von einem neuen Bürgerkrieg heimgesucht wird, entführt uns Alex Garland in seinem neuesten Werk „Civil War“ in die dunklen Tiefen eines gespaltenen Landes. Der Präsident, gespielt von Nick Offerman, klammert sich an seine Macht, während die westlichen Staaten Texas und Kalifornien sich für ihre Unabhängigkeit stark machen. Dieser Konflikt bietet die Kulisse für eine Reise voller Gefahren und moralischer Dilemmata. Die Kriegsfotografin Lee, dargestellt von Kirsten Dunst, und ihre junge Protegée Jessie, verkörpert von Cailee Spaeny, navigieren durch dieses Chaos, auf der Suche nach der Wahrheit hinter den Schlagzeilen.

Dauer: 109 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Alex Garland
Produzenten: Gregory Goodman, Andrew Macdonald, Allon Reich
Hauptdarsteller: Kirsten Dunst, Cailee Spaeny, Wagner Moura
Nebendarsteller: Stephen McKinley Henderson, Jesse Plemons, Nick Offerman
Genres: Action & Abenteuer, Kriegsfilme
Studio: A24, Entertainment Film Distributors
Sprachen: Deutsch, Englisch

Während ihrer gefährlichen Mission durchqueren sie zerstörte Städte und umkämpfte Gebiete, jede Begegnung ein potenzielles Pulverfass. Sie treffen auf Rebellen, Verräter und einfache Menschen, deren Leben vom Krieg zerrissen wurde. „Civil War“ fordert den Zuschauer heraus, die Linien zwischen Gut und Böse neu zu bewerten. Wie weit würden Sie gehen, wenn Ihre Welt auseinanderbricht und jede Entscheidung die nächste Katastrophe bedeuten könnte?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Alex Garland führte Regie und schrieb das Drehbuch für den 2024 erschienenen Actionfilm „Civil War„. Die britisch-amerikanische Koproduktion zählt zu den Höhepunkten seiner Karriere, wobei die Hauptrollen von Kirsten Dunst als Lee, Cailee Spaeny als Jessie, und Wagner Moura als Joel übernommen wurden. Weitere bedeutende Darsteller sind Stephen McKinley Henderson, Jesse Plemons als Soldat, Nick Offerman als US-Präsident und Sonoya Mizuno als Anya. Garland setzte seine Zusammenarbeit mit den Produzenten Gregory Goodman, Andrew Macdonald und Allon Reich fort und vertraute erneut auf die musikalische Untermalung durch Geoff Barrow und Ben Salisbury.

Die Dreharbeiten fanden hauptsächlich in Atlanta und London statt und begannen im März 2022. Die Kinopremiere erfolgte am 14. März 2024 beim Filmfestival South by Southwest in Austin, Texas. Der Film, mit einer Länge von 109 Minuten und einer Altersfreigabe von FSK 16 in Deutschland, erhielt in den USA ein R-Rating von der MPAA. Der reguläre Kinostart in Nordamerika war der 12. April, gefolgt vom deutschen Kinostart am 18. April 2024.

„Civil War“ ist nicht nur Garlands vierte Regiearbeit, sondern auch die bisher teuerste Produktion für das Filmstudio A24 mit geschätzten Kosten von 75 Millionen US-Dollar. Der Film gilt als eine futuristische Allegorie auf die gegenwärtigen gesellschaftlichen Spannungen und setzt Garlands thematische Auseinandersetzung mit der menschlichen Natur und gesellschaftlichen Strukturen fort.

Inhalt und Handlung vom Film „Civil War“

Der Film „Civil War“ von Alex Garland zeigt die USA im Griff eines verheerenden Bürgerkriegs. Hier stehen sich die autoritäre Bundesregierung unter einem drittmal gewählten Präsidenten und die Sezessionsbewegungen, angeführt von Texas und Kalifornien, unversöhnlich gegenüber. Nachdem Lee Smith, eine desillusionierte Kriegsfotografin, und ihr Kollege Joel in New York einem Selbstmordanschlag entkommen sind, treffen sie ihren Mentor Sammy. Dieser rät ihnen von ihrem Plan ab, den isolierten Präsidenten zu interviewen. Trotzdem schließt er sich ihnen an, um die Frontlinie in Charlottesville, Virginia, zu erreichen.

Kurz nach ihrer Abreise aus der Stadt machen Lee, Joel und Sammy an einer von bewaffneten Männern gesicherten Tankstelle Halt. Jessie Cullen, eine junge Fotografie-Begeisterte, die Lee nach dem Bombenanschlag kennengelernt hat, schließt sich der Gruppe an. An einer nahegelegenen Autowaschanlage entdeckt Jessie, wie zwei Männer gefoltert werden. Lee entschärft die Situation, indem sie ein Foto des Wächters mit seinen Opfern macht. Jessie kritisiert sich selbst dafür, aus Angst keine Fotos gemacht zu haben.

Konflikte und Konfrontationen

Am nächsten Tag dokumentiert die Gruppe einen Angriff von Sezessionsmilizen, die ein von Loyalisten gehaltenes Gebäude stürmen. Lee erkennt Jessies Talent und beginnt, sie als Kriegsfotografin anzuleiten. Sie verbringen die Nacht in einem Flüchtlingslager und ziehen weiter durch eine kleine Stadt, deren Einwohner versuchen, das Kriegsgeschehen zu ignorieren. Später geraten sie in eine Scharfschützen-Auseinandersetzung, bei der Jessie ihre Nerven und Fähigkeiten unter Beweis stellt. Sie fragt Lee, ob sie sie auch fotografieren würde, falls Jessie getötet wird, worauf Lee bejaht.

Die Gruppe trifft auf die ausländischen Reporter Tony und Bohai. Nach einem Fahrzeugwechsel geraten Tony und Jessie in die Hände einer unbekannten Miliz, die Zivilisten in einem Massengrab verscharrt. Sammy opfert sich, indem er mit dem Fahrzeug in die Milizgruppe rast und Bohai sowie Tony befreit, allerdings wird er dabei tödlich verwundet. Die Gruppe ist erschüttert und erreicht die Basis der Western Forces in Charlottesville, wo sie erfahren, dass die meisten Loyalisten kapituliert haben und Washington, D.C. fast unverteidigt ist.

Im finalen Ansturm auf Washington folgt die Gruppe den Western Forces zum Weißen Haus. Als das Präsidentenfahrzeug abgefangen wird und eine Ablenkung darstellt, entscheiden sie sich, stattdessen das Gebäude zu stürmen. Ein Versuch der Secret Service, den Präsidenten zu retten, endet in einer Schießerei. Jessie, risikobereit bis zum Schluss, fotografiert, wie Lee sie vor einer Kugel rettet und dabei selbst stirbt. Im Oval Office erlebt Jessie, wie der Präsident aus seinem Versteck gezerrt und exekutiert wird. Joel nutzt die Gelegenheit für ein letztes Statement des Präsidenten, bevor auch er sein Schicksal akzeptiert.

Filmkritik und Rezension von „Civil War“

Alex Garland’s „Civil War“ steckt voller Ambitionen, erscheint jedoch in seiner Ausführung als ein missglücktes Mosaik bekannter Genre-Zutaten. Die Handlung, die durch eine dystopische USA führt, in der eine Gruppe von Überlebenden auf einen gefährlichen Roadtrip geht, erinnert stark an gängige Zombie-Roadmovies. Trotz des Versuchs, eine gespenstische Intensität vor den US-Wahlen 2024 zu erzeugen, fehlt es Garland sichtlich an der subtilen Distanz, die Meisterwerke wie George A. Romeros „Die Nacht der lebenden Toten“ auszeichnen. Seine Darstellung driftet in unerwartete Brutalität ab, ohne dabei den emotionalen Tiefgang oder eine glaubhafte Motivation hinter den Charakteren zu entwickeln.

Der Film stolpert weiterhin über seinen eigenen Realismusanspruch. In einer Szene, in der Journalisten eine Militäroperation begleiten, wird die Filmmusik plötzlich gestoppt, was zu einer drückenden Stille führt, die die Zuschauer in die Realität des Konflikts hineinzieht. Doch dieser Moment der Anspannung bricht abrupt ab, als ein unpassender Hip-Hop-Track die Szene unterbricht, was die sonst greifbare Spannung zunichtemacht und Fragen nach der stilistischen Konsistenz aufwirft. Garland schwankt unentschlossen zwischen einer hyperrealistischen Darstellung und filmischen Genre-Elementen, was die Wirkung des Films schmälert.

Garland’s „Civil War“ bleibt eine kontroverse Produktion, die weder vollends überzeugt noch gänzlich scheitert. Während Nick Offerman in der Rolle des US-Präsidenten überraschend tiefgründig agiert und nicht zur Karikatur verkommt, verliert sich der Rest des Kinofilm in einer Reihe von brutalen, jedoch oberflächlich behandelten Szenarien. Dieser Film hätte eine kritische, introspektive Auseinandersetzung mit Amerikas politischer Zerrissenheit sein können, stattdessen präsentiert er sich als eine Aneinanderreihung schockierender Bilder ohne tiefere Einbindung in eine überzeugende Erzählstruktur. Garland verspielt hier eine Gelegenheit, den Zuschauern mehr als nur das Grauen des Krieges vor Augen zu führen.

X