Die Schneekönigin

In „Die Schneekönigin„, einem Märchenfilm von Karola Hattop aus dem Jahr 2014, steht die Beziehung zwischen Gerda und Kay im Mittelpunkt. Die Handlung folgt den beiden Kindern, die eine enge Freundschaft teilen und ungewollt in ein Abenteuer verwickelt werden, als ein magischer Eissplitter Kays Persönlichkeit verändert. Der Vorfall treibt Kay in die Arme der geheimnisvollen Schneekönigin, die in ihrem eisigen Palast weit entfernt regiert.

Dauer: 85 Min.
Jahr:
Regie: Karola Hattop
Produzenten: Paul Markurt
Hauptdarsteller: Flora Li Thiemann, Kristo Ferkic, Linda Zilliacus
Nebendarsteller: Annette Frier, Steffi Kühnert, Michael von Au
Genres: Fantasy, Kinder & Familie
Studio: Yleisradio, Kinderfilm, Visual Norden
Sprachen: Deutsch

Gerda lässt sich jedoch nicht von ihrem Ziel abbringen, Kay zu finden und zu retten. Ihre Suche führt sie durch vielfältige Landschaften und bringt sie in Kontakt mit unterschiedlichen Figuren, deren Motive ebenso verschieden sind. Während Kay in einem Kampf zwischen seiner wahren Natur und der durch den Eissplitter auferlegten Kälte steckt, muss Gerda beweisen, dass ihre Entschlossenheit stark genug ist, jede Herausforderung zu meistern. Wird ihre Liebe ausreichen, um die eisigen Bande zu brechen, die Kay gefangen halten?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Karola Hattop führte 2014 bei dem deutsch-finnischen Märchenfilm „Die Schneekönigin“ Regie, basierend auf Hans Christian Andersens gleichnamigem Märchen. Die Hauptrollen spielten Flora Li Thiemann als Gerda, Kristo Ferkic als Kay und Linda Zilliacus als die titelgebende Schneekönigin. Annette Frier, Steffi Kühnert und Michael von Au ergänzten das Ensemble in den Rollen der Frau Flora, der Räuberhauptfrau und des Räubers.

Die Produktion übernahm Ingelore König, während Thomas Brinx und Anja Kömmerling das Drehbuch schrieben. Die Dreharbeiten zogen sich von März bis Juni 2014 hin und fanden an verschiedenen Orten statt. Während die winterlichen Szenen in den finnischen Orten Ylläs, Äkäslompolo und Kolari gedreht wurden, entstanden die sommerlichen Passagen in Berlin und Brandenburg. Für die musikalische Untermalung sorgte Gert Wilden jr., und die Kameraführung lag in den Händen von Sebastian Hattop.

Der Film erlebte seine Premiere am 26. Dezember 2014 im ZDF, nachdem er bereits am 16. Oktober 2014 beim Internationalen Filmfestival Schlingel in Chemnitz vorgestellt wurde. Spätere Veröffentlichungen erfolgten international unter verschiedenen Titeln, darunter in Japan, Finnland, Frankreich, Griechenland und den Niederlanden. Die Filmlänge beträgt 85 Minuten und ist mit einer FSK-Altersfreigabe von 0 versehen.

Inhalt und Handlung vom Film „Die Schneekönigin“

Gerda und Kay, beste Freunde seit Kindertagen, hegen heimliche Liebe zueinander. Kay hat für Gerda ein beheiztes Glashaus errichtet, damit ihre geliebten Rosen auch im Winter gedeihen. Dies erzürnt jedoch die Schneekönigin, die erfolglos versucht, Blumen in Eis zu verwandeln. Als Kay sie verspottet, trifft ihn ein Eissplitter im Auge, der ihn gefühllos macht. In ihrer Verwirrung streiten Gerda und Kay, woraufhin Kay das Glashaus beschädigt und die Rosen erfrieren lässt. Überwältigt von Zorn und Kälte trifft Kay auf die Schneekönigin, die ihn in ihren Eispalast entführt.

Während der Frühling das Land erwärmt, bleibt Kay verschwunden. Die Dorfbewohner glauben an seinen Tod, doch Gerda ist überzeugt, dass er lebt. Entschlossen bricht sie auf, um ihn zu suchen, und ihre Reise beginnt mit einer Kahnfahrt. Sie gelangt in das blühende Reich der Flora, wo sie vorübergehend Kay vergisst, nachdem sie von Flora einen trügerischen Trank erhält. Als ihre Erinnerungen zurückkehren, setzt Gerda ihre Suche fort, überzeugt davon, dass Kay im nahegelegenen Schloss sein könnte.

Rettung durch die Räubertochter

Im Schloss stellt Gerda fest, dass der Prinz nicht Kay ist, aber sie wird herzlich aufgenommen und verbringt dort angenehme Tage. Trotz der warmen Aufnahme spürt sie, dass ihre Mission noch nicht beendet ist. Nach einem träumerischen Hinweis in der Nacht entscheidet sie sich, weiterzuziehen, in der Hoffnung, Kay endlich zu finden. Ihre Entschlossenheit führt sie aus dem Schloss fort, getrieben von der unermüdlichen Sehnsucht nach ihrem Freund.

Inzwischen spürt Kay im Eispalast Gerdas Nähe durch einen Traum, was den Eissplitter aus seinem Auge löst. Seine Erinnerung kehrt zurück und mit ihr das Verlangen, dem frostigen Reich der Schneekönigin zu entfliehen. Obwohl er einen Fluchtversuch wagt, wird er von der Schneekönigin aufgehalten. Die Situation im Eispalast spitzt sich zu, als Kay sich nicht mehr verstellen will und sein wahres Selbst zeigt.

Gerda, nun auf dem Weg durch verschneite Landschaften, gerät in die Fänge von Räubern. Ihre Lage scheint aussichtslos, doch die Tochter der Räuberhauptfrau nimmt sie unter ihre Fittiche. Nach anfänglicher Sklaverei gewinnt Gerda das Herz der Räubertochter, die sie schließlich ziehen lässt. Gerda bricht zusammen, wird aber von einer Lappin gerettet und gepflegt. Mit neuer Kraft erreicht sie den Eispalast, wo die Schneekönigin erkennen muss, dass sie die Liebe zwischen Gerda und Kay nicht zerstören kann. Zusammen kehren die jungen Liebenden zurück in ihr Dorf, bereit, den Frühling gemeinsam zu genießen.

Filmkritik und Rezension von „Die Schneekönigin“

Der Film „Die Schneekönigin“ von 2014, unter der Regie von Karola Hattop, präsentiert sich als sinnreiche Neuverfilmung eines klassischen Märchens. Im Mittelpunkt stehen die kindlichen Protagonisten Gerda und Kay, deren Beziehung durch einen magischen Eissplitter auf die Probe gestellt wird. Dabei verwebt der Film geschickt die Themen von Reife und Erwachen. Die verschneiten Landschaften Lapplands und die schillernde Erscheinung der Schneekönigin bieten eine visuell beeindruckende Kulisse. Auch die Musik von Gert Wilden jun. trägt wesentlich zur Atmosphäre bei, indem sie die Präsenz der Schneekönigin durch unverwechselbare Soprangesänge hervorhebt.

Die narrative Struktur des Films folgt größtenteils dem Original von Hans Christian Andersen, allerdings mit modernen Anpassungen, die sexuelle und emotionale Reifung stärker betonen. Anstatt religiöser Symbole fokussiert sich das Drehbuch auf psychologische Entwicklung und innere Konflikte der Charaktere. Besonders bemerkenswert ist die filmische Darstellung von Kays Verwandlung, unterstützt durch die Kameraarbeit von Sebastian Hattop, die seine veränderte Wahrnehmung der Welt in eindrucksvollen Schwarzweißbildern einfängt.

Durch geschickte Regie und durchdachte Drehbuchführung erreicht „Die Schneekönigin“ eine tiefe emotionale Resonanz. Gerda bleibt ihrer Mission treu, Kay aus den Fängen der Schneekönigin zu befreien, was spannende und gefährliche Begegnungen mit einer Reihe von Charakteren nach sich zieht. Der Einsatz von Filmschnitttechniken wie Match Cuts verbindet Gerdas und Kays parallele Kämpfe und verstärkt so die dramatische Spannung des Film. Insgesamt gelingt es diesem Märchenfilm, das Publikum sowohl visuell als auch emotional zu fesseln und bietet eine zeitgemäße Interpretation eines geliebten Klassikers.

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