Erwartung – Der Marco-Effekt

Erwartung – Der Marco-Effekt“ ist ein fesselnder Thriller unter der Regie von Martin Zandvliet. Basierend auf dem Roman von Jussi Adler-Olsen, startet die Geschichte mit dem Roma-Jungen Marco, der bei seiner Einreise nach Dänemark verhaftet wird. Bei ihm findet die Polizei eine Seite aus dem Pass von William Stark, der vor vier Jahren verschwunden ist. Diese Entdeckung veranlasst Carl Mørck, Assad und Rose, die Ermittlungen wieder aufzunehmen. Die Ermittler befragen Jeanne und Starks Frau Malena, die an seine Unschuld glauben. Ein Journalist informiert sie über einen möglichen Betrugsskandal, in den Stark verwickelt war.

Dauer: 125 Min.
FSK: ab 16 Jahren
Jahr:
Regie: Martin Zandvliet
Produzenten: Mikael Chr. Rieks, Madara Kalninja
Hauptdarsteller: Ulrich Thomsen, Sofie Torp, Anders Matthesen
Nebendarsteller: Lubos Oláh, Henrik Noël Olesen, Thomas W. Gabrielsson
Genre: Thriller
Studio: Nordisk Film, Nadcon Film, ZDF
Sprachen: Deutsch, English

Unterdessen flieht Marco aus seiner Unterkunft und gerät in Schwierigkeiten mit dem kriminellen Clanführer Zola. Die Ermittlungen führen die Polizisten zu Starks Leiche und zu weiteren Hinweisen auf ein Netzwerk von Verbrechen. Carl Mørck und Assad setzen alles daran, die Wahrheit ans Licht zu bringen. Spannungen eskalieren, als Zola Marco entführt und eine gefährliche Konfrontation bevorsteht. Wird es den Ermittlern gelingen, die Drahtzieher zur Rechenschaft zu ziehen und Marco zu retten?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Erwartung – Der Marco-Effekt„, ein Thriller von Martin Zandvliet, kam am 2. Juni 2022 in die deutschen Kinos. Der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman des dänischen Schriftstellers Jussi Adler-Olsen und ist Teil der Carl-Mørck-Dezernat-Q-Serie. Mit einer Länge von 125 Minuten und einer Altersfreigabe ab 16 Jahren, präsentiert der Film eine komplett neu besetzte Darstellerriege.

Ulrich Thomsen spielt die Hauptrolle des Carl Mørck, während Zaki Youssef seinen Partner Assad verkörpert. Sofie Torp übernimmt die Rolle der Rose, Anders Matthesen ist als Teis Snap zu sehen. Weitere Besetzungen umfassen Lubos Oláh als Marco, Henrik Noël Olesen als Marcus Jacobsen und Thomas W. Gabrielsson als Hardy. Lisa Carlehed spielt Mona, Caspar Phillipson tritt als Rene Eriksen auf, und Louise Gammelgaard verkörpert Jeanne.

Das Drehbuch stammt von Anders Frithiof August und Thomas Porsager. Produziert wurde der Film von Mikael Chr. Rieks und Peter Nadermann, während Sune Martin die Musik beisteuerte. Aske Foss war für die Kamera verantwortlich, und der Schnitt erfolgte durch Per K. Kirkegaard, Per Sandholt und Mette Lybæk Isager. Gedreht wurde in Prag, Tschechische Republik, und das geschätzte Budget lag bei 7.400.000 Euro.

Inhalt und Handlung vom Film „Erwartung – Der Marco-Effekt“

Der Roma-Junge Marco wird bei seiner Einreise nach Dänemark von der Polizei aufgegriffen. Sie finden bei ihm eine Seite aus dem Pass des vor vier Jahren verschwundenen William Stark. Dieser wurde beschuldigt, als Schwimmtrainer eine Schülerin vergewaltigt und Kinderpornografie auf seinem Rechner gespeichert zu haben. Der Fall wurde jedoch nach dem Verschwinden Starks schnell wieder zu den Akten gelegt. Aufgrund der neuen Informationen nehmen Carl Mørck, Assad und Rose die Ermittlungen auf. Der verängstigte Marco sagt bei der ersten Befragung in seiner Unterkunft kein Wort.

Die Ermittler befragen die Schwimmerin Jeanne und danach Starks Frau Malena, die von der Unschuld ihres Mannes überzeugt ist. Stark habe sich für wohltätige Projekte eingesetzt und in Afrika beim Aufbau von Krankenhäusern geholfen. Ein Journalist informiert die Ermittler, dass Stark vor seinem Verschwinden einem großen Betrugsskandal auf der Spur war. Spendengelder wurden nicht in Hilfsprojekte investiert, sondern veruntreut. Dies scheint bis in hohe Kreise wie das Außenministerium hinein zu reichen. Nach Starks Verschwinden arbeitete Teis Snap an der internen Ermittlung weiter, die jedoch zu nichts führte. Snap hat mittlerweile eine hohe Beamtenposition.

Marcos Flucht

Unterdessen läuft Marco aus seiner Unterkunft weg, um zu seinem Vater zu gehen, der für den kriminellen Clanführer Zola arbeitet. Zola sieht in Marco eine Gefahr und lässt ihn suchen. Seine Schergen finden Marco in einer Baustelle, ebenso wie Mørck und Assad, was zu einer Konfrontation zwischen Polizei und Kriminellen führt. Marco verletzt sich beim Versuch zu fliehen, während Zolas Männer entkommen. Weitere Nachforschungen zeigen, dass Jeannes Vater nach der Vergewaltigungsanzeige hohe Überweisungen erhielt und später bei einem Unfall starb. Als sie Jeanne erneut befragen wollen, finden sie sie tot in ihrer Badewanne. Sie sind überzeugt, dass sie ermordet wurde.

Mørck spricht mit Malena und Tochter Thilde, von der er erfährt, dass Marco ihr eine Kette ihres Vaters gegeben habe. Marco erzählt später Mørck, dass Stark tot sei und führt ihn zu seiner Leiche. Der Junge hatte die Leiche entdeckt und die Kette an sich genommen. Mørck und Assad verhören Teis Snap, doch ihr Vorgesetzter Jacobsen bricht das Verhör ab und suspendiert Mørck. Während er seine Sachen packt, erkundigt er sich bei Rose nach dem Besitzer des Waldstücks, in dem Starks Leiche lag. Es gehört einem Bau- und Immobilienunternehmen, dessen Gründer Jens Brage-Schmidt dort wohnt. Auch Teis Snap ist im Vorstand des Unternehmens.

Mørck und Assad fahren zu dem Anwesen, wo Snap gerade den alten Brage-Schmidt erstickt hat, bevor er selbst von Rene Eriksen, seinem Komplizen aus dem Außenministerium, erschossen wird. Als Eriksen davonfährt, begegnet er den ankommenden Ermittlern, die nur noch zusehen können, wie die Villa abbrennt. Zola hat inzwischen Marco entführt, doch die Ermittler stellen sie im Morgengrauen auf einem Waldweg. Assad erschießt Zola, als dieser Mørck als Geisel nimmt. Mørck erkennt in Kameraaufnahmen aus seinem Wagen Eriksen und nimmt ihn daraufhin fest. Marco fährt mit seinem Vater zurück in seine Heimat.

Filmkritik und Rezension von „Erwartung – Der Marco-Effekt“

Unter Regie von Martin Zandvliet ist nun die Verfilmung des fünften Bandes entstanden „Erwartung – Der Marco-Effekt„. Im Jahr 2021 erschien der neunte Band der beliebten Romanreihe von Jussi Adler-Olsen. In Deutschland erreichen die Verfilmungen der Bücher allerdings nicht die gleiche Begeisterung wie die Romane selbst. Die Filme „Erbarmen“, „Schändung“, „Erlösung“ und „Verachtung“ fanden nur mäßig Anklang. In Dänemark hingegen war „Verachtung“ der erfolgreichste einheimische Kinofilm des Jahres 2018.

Die neuen Hauptdarsteller sind nicht das Problem in „Erwartung – Der Marco-Effekt“. Die vorherigen Verfilmungen boten solide Thrillerkost, während hier vieles unausgereift wirkt. Besonders die Drehbuchadaption weist Schwächen auf. Die Vorlage von knapp 600 Seiten auf zwei Stunden zu komprimieren, führt zu Verlusten im Tiefgang. Die Drehbuchautoren Anders Frithiof August und Thomas Porsager haben viele Elemente gestrichen, was zu einem spürbaren Mangel an Substanz führt. Marcos Flucht aus dem organisierten Taschendiebsmilieu wird zu einer simplen Verfolgungsjagd reduziert.

Das Hauptaugenmerk der Filmemacher liegt auf dem psychisch labilen Carl Mørck. Ulrich Thomsen füllt die Rolle überzeugend aus, während Zaki Youssef als Assad blass bleibt. Die Entscheidung, die Pädophilie vorwürfe gegen William Stark auszubauen, wirkt nicht gelungen. Dies führt zu einer zusätzlichen Figur und kostet wertvolle Zeit. Wichtige Vernehmungen beschränken sich daher auf das Nötigste. Insgesamt bleibt „Erwartung – Der Marco-Effekt“ trotz Schwächen ein unterhaltsamer Film. Die düstere Atmosphäre, die dynamische Inszenierung und das hohe Erzähltempo sorgen für Spannung.

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