Monsieur Pierre geht online

In der modernen Welt des Internets fühlen sich viele der älteren Generation oft verloren. Dies trifft auch auf den Hauptcharakter von „Monsieur Pierre geht online“ zu, Pierre, einen verwitweten und mürrischen älteren Herrn, der das digitale Zeitalter zunächst skeptisch betrachtet. Um ihm den Einstieg zu erleichtern, engagiert seine Tochter Sylvie den jungen, erfolglosen Schriftsteller Alex, der Pierre die unendlichen Möglichkeiten des Internets näherbringen soll. Anfangs widerstrebend, entdeckt Pierre bald das Online-Dating, was sein Leben auf unerwartete Weise verändert.

Dauer: 101 Min.
Jahr:
Regie: Stéphane Robelin
Produzenten: Christophe Bruncher, Urte Amelie Fink
Hauptdarsteller: Pierre Richard, Yaniss Lespert, Fanny Valette
Nebendarsteller: Stéphane Bissot, Stéphanie Crayencour
Genre: Komödie
Studio: Ici et là Productions
Sprachen: Deutsch, Français

Als Pierre auf die Idee kommt, sich auf einem Datingportal anzumelden, nimmt die Handlung eine komische und zugleich herzerwärmende Wendung. Er benutzt ein Foto von Alex, um eine jüngere Frau, Flora, zu beeindrucken, was zu einer Reihe von Verwechslungen und romantischen Verwicklungen führt. Diese humorvolle Verkettung von Ereignissen bringt sowohl Pierre als auch Alex in einige peinliche, aber lehrreiche Situationen. Wie wird Pierre mit den Herausforderungen der modernen Liebeswelt umgehen?

Besetzung / Schauspieler, Regie und Drehorte

Monsieur Pierre geht online„, im Original „Un profil pour deux“, ist eine Komödie aus dem Jahr 2017, die von Stéphane Robelin inszeniert und geschrieben wurde. Der Film erzählt die Geschichte von Pierre Stein, dargestellt von Pierre Richard, der die Welt des Online-Datings entdeckt. Zur weiteren Besetzung gehören Yaniss Lespert als Alex, Fanny Valette als Flora und Stéphane Bissot als Sylvie. Die Musik stammt von Vladimir Cosma, während Priscila Guedes für die Kameraarbeit und Patrick Wilfert für den Schnitt verantwortlich waren.

Der Film wurde international auf verschiedenen Festivals gezeigt und feierte seine Premiere in Frankreich am 19. Januar 2017 beim Festival international du film de comédie de l’Alpe d’Hue. Kurz darauf lief er am 12. April 2017 in den französischen Kinos an. In Belgien erlebte der Film seine Premiere am 17. Februar 2017 auf dem Festival international du film de Mons und startete am 18. April 2017 in den Kinos.

In Deutschland erreichte „Monsieur Pierre geht online“ die Kinos am 22. Juni 2017. Zudem wurde der Film am 30. Juli 2019 erstmals im deutschen Free-TV im Rahmen des ARD-Sommerkinos ausgestrahlt. Die Produktion übernahmen Christophe Bruncher und Urte Amelie Fink.

Inhalt und Handlung vom Film „Monsieur Pierre geht online“

Im Paris der Gegenwart kämpft Pierre mit dem Verlust seiner Frau und seinem Widerwillen gegenüber Neuem. Um ihm neue Lebensfreude zu schenken, engagiert seine Tochter Sylvie den jungen Schriftsteller Alex, der Pierre in die Welt des Internets einführen soll. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten entdeckt Pierre bald die Reize eines Datingportals, wo er mit seinen poetischen Fähigkeiten anonym die Herzen der Frauen erobert.

Als Pierre auf die Belgierin Flora stößt, arrangiert er unter Verwendung von Alex’ Foto ein Treffen. Aus finanzieller Not stimmt Alex zu, sich als Pierre auszugeben, und die beiden reisen nach Brüssel. Dort entwickelt sich zwischen Flora und Alex eine romantische Beziehung, was zu weiteren Verwicklungen führt, als Flora beschließt, Alex in Paris zu besuchen und dabei in Pierres Wohnung unterzukommen.

Die Situation eskaliert, als Flora auf einem Werbeplakat das Bild von Alex‘ angeblicher verstorbener Frau erkennt und daraufhin den Kontakt abbricht. In einem zufälligen Wiedersehen vor Floras Wohnung in Brüssel offenbart sie ihre Liebe zu Pierre wegen seiner lyrischen Texte. Letztendlich finden sowohl Flora und Alex als auch Pierre neue Lebensabschnitte, was zeigt, dass Liebe und Neuanfänge keine Frage des Alters sind.

Filmkritik und Rezension von „Monsieur Pierre geht online“

In „Monsieur Pierre geht online“ kämpft der Filmemacher Stéphane Robelin damit, eine überzeugende Handlung um den Technik-ungeübten Pierre und seine Online-Abenteuer zu weben. Zwar versucht der Regisseur, eine Brücke zwischen verschiedenen Generationen zu schlagen, doch scheint das Thema der digitalen Kluft kaum genug Substanz für einen ganzen Spielfilm zu bieten. Stattdessen verlagert sich der Fokus auf eine verzwickte Liebesgeschichte, die zwar humorvolle Momente bietet, jedoch oft in die Gefahr gerät, in unrealistische und überzogene Szenarien abzudriften.

Robelins Regiearbeit präsentiert durchaus einige kreative Ansätze, wie die visuell ansprechenden Einstiegssequenzen, die zunächst wie ein Werbefilm wirken, oder die innovativen Szenen, die Pierre in imaginären Begegnungen zeigen. Trotz dieser visuellen Tricks bleibt das narrative Fundament brüchig. Die Charakterentwicklung, insbesondere die von Alex, wirkt unfertig und lässt den Zuschauer oft ratlos zurück, da seine Rolle im Verlauf der Handlung diffus bleibt und sich ohne erkennbare Motivation entwickelt.

Der Film erreicht trotz seiner Schwächen in puncto Handlung eine gewisse Tiefe durch die Darstellung des Konflikts zwischen altbekannten romantischen Idealen und modernen Beziehungsdynamiken. Robelin gelingt es, humorvolle mit emotionalen Elementen zu verknüpfen, was „Monsieur Pierre geht online“ zu einem unterhaltsamen, wenn auch manchmal kritisch zu betrachtenden Werk macht. Insgesamt spiegelt der Film eine charmante, wenngleich klischeebeladene Auseinandersetzung mit Alter, Liebe und Technologie wider.

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